Alle Autoren sitzen in einem Boot, die guten und die schlechten. Verlage denken an die Qualität, jedoch auch an den Markt: Kann ein Buch verkauft werden?
Passt es in die Zeit? Die Kosten für die Produktion des gedruckten Buches sind hoch.
Selbst ausgezeichnete Manuskripte müssen abgelehnt werden, wenn der Verlagslektor zum Schluss kommt: Zu wenige Menschen werden sich für das Thema und die Handlung interessieren. Die schlechten Manuskripte werden fast automatisch ausgesondert. Romane leben von Sprache in Bildern mit der faszinierenden Handlung, die der große Bruder der Darstellung ist.
Verlagslektoren sind nicht kaltherzig. Sie handeln im Interesse des Verlags, damit der Literatur auf die Welt bringen kann. Doch muss sie verkäuflich sein.
Wie geht es weiter?
Das begutachtete und korrigiere Manuskript sollte nie an Verlage geschickt werden. Besser ist es, die Zusammenfassung einzureichen. Zunächst zählt das Thema.
Hat der Verlagslektor professionell Feuer gefangen, wird er Probeseiten anfordern. Der Umfang liegt meist bei 20 bis 30 Seiten. Ist der Autor soweit gekommen, und will der Verlag nun das ganze Manuskript haben, darf sich der Autor freuen. Das heißt noch nicht, dass der Verlag drucken will.
Doch viele andere Autoren haben bereits ihre Absagen erhalten.
Einen Verlag für sich zu gewinnen, bedeutet also: das richtige Thema besetzt, es professionell umgesetzt zu haben.
Vor allem: Autoren brauchen sehr viel Geduld. Die Antwort des Verlags kommt regelmäßig nicht am selben Tag. Es können Wochen und Monate vergehen.
Ich werde oft gefragt, ob es statthaft ist, gleich mehrere Verlage anzuschreiben. Natürlich! Wer zuerst zugreift, erwirbt die Verwertungsrechte. Angebote sollten zielgerichtet erstellt werden. Was nutzt einem Verlag das Angebot für die Kleinen, wenn das Haus keine Kinderbücher produziert?
Auch hier berate ich gern, wenn es darum geht, dem Realismus in die Augen zu blicken und zu ermuntern, nicht aufzugeben, wenn Mann oder Frau nach langer Arbeit an sich glaubt. Wir gehen Schritt für Schritt durch, um den Weg zu ebnen: Wie finde ich einen Verlag?